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Altersdurchmischtes Lernen

Seit mehreren Jahren unterrichten wir an unserer Schule im Zyklus 1 (Kindergarten und 1.-3. Primar) in altersgemischten Klassen. Im Kindergarten sind es seit jeher zwei Altersgruppen pro Klasse, an der Unterstufe sind es drei.

Seit Einführung des altersdurchmischten Lernens entwickeln wir diese herausfordernde Form des Unterrichts ständig weiter.

Was bedeutet altersdurchmischtes Lernen AdL für unserer Schülerinnen und Schüler?

  • Im Gegensatz zu früher wachsen Kinder häufiger in Kleinstfamilien ohne Geschwister auf. Der regelmässige Kontakt zu Kindern unterschiedlichen Alters, der für ihre Entwicklung erwiesenermassen wichtig ist, fehlt. In altersdurchmischten Klassen finden die Kinder diese Kontakte.
  • Kinder können sich an älteren Kindern orientieren, diese sind Vorbilder für sie.
  • Weil die Konkurrenz eine geringere Rolle spielt, lernen Kinder von älteren Kinder leichter und motivierter als von gleichaltrigen.
  • Ein Kind kann in einer altersgemischten Lerngruppe immer wieder neue Rollen einüben: Vom Jüngsten zum Mittleren und dann zum Ältesten. Dabei erlernt es wichtige soziale Verhaltensweisen und Strategien.
  • Die grosse Verschiedenheit der Kinder in der altersdurchmischten Klasse ermöglicht es auch Kindern mit Lernschwierigkeiten eine einfachere Integration und die Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls.
  • Kinder lernen einfacher und auf natürliche Weise sich bei Schwierigkeiten selber zu helfen oder ein anderes Kind um Hilfe zu bitten.
  • Im Alltag ausserhalb und nach der Schule sind altersgemischte Gruppen normal, im Familien- und Freundeskreis, aber auch in der Arbeitswelt. Wir bereiten unsere Schülerinnen und Schüler darauf vor.

Was bedeutet altersdurchmischtes Lernen AdL für unserere Lehrerinnen?

  • Wenn Lernen nachhaltig sein soll, braucht es eine wiederholte Auseinandersetzung mit dem zu erlernenden Stoff. Einem jüngeren Kind etwas beizubringen, ist eine hervorragende Möglichkeit, ein Thema zu repetieren und anzuwenden. Kinder machen das meistens sehr motiviert, sie fühlen sich ernst genommen.
  • Die Lehrerin kann rasch und differenziert auf schneller oder langsamer lernende Kinder eingehen, indem sie sie auf selbstverständliche und natürliche Art und weise mit jüngeren oder älteren Kindern zusammen lernen lässt. So wird ein Kind gemäss seinem potential gefördert, was sich positiv auf die Lernmotivation auswirkt.
  • Die Regeln des Zusammenlebens im Klassenzimmer geben die älteren Kinder an die jüngeren, neu dazu gekommenen weiter, ohne dass sich die Lehrerin gross darum kümmern muss.
  • In altersgemischten Lerngruppen ist die Heterogenität grösser als in Jahrgangsklassen. Das stellt hohe Anforderungen an die Individualisierungs- und Differenzierungskompetenzen der Lehrerinnen. Wir begegnen diesen Herausforderungen durch verstärkte Zusammenarbeit und wir erweitern unsere pädagogischen und didaktischen Fähigkeiten. Wir sehen und nutzen die Heterogenität unserer Klassen als Chance.
  • Aus wissenschaftlicher Sicht gelten Schulen mit altersdurchmischtem Lernen als zukunftsweisend. Sie stellt aber hohe Anforderungen an die Lehrerinnen. 

Wir nehmen diese Herausforderungen an.